20 Jahre nach dem Ende der (StaSi-) DDR und 65 Jahre nach dem Ende der (GeStaPo-) Nazis gibt es immer noch bzw. völlig neu offensichtlich genug Menschen, die gerne andere bespitzeln und überwachen.Die Kontrollfreaks sterben eben nicht aus. Es geht um das Thema "Macht". Macht über andere, einem nahe stehende Menschen bzw. die eigene Ohnmacht und Hilflosigkeit. Es geht um Liebe, Liebesentzug und die eigene Ohnmacht und Hilflosigkeit in Liebesdingen.Vor vielen Jahren war neben dem Beichtgeheimnis das Ärzte- und Anwaltsgeheimnis mit dem Briefgeheimnis als hohes Gut unserer Gesellschaft angesehen. Es wurde entweder von zu Hause aus oder alleine in schallgeschützten Telefonzellen telefoniert. Heutzutage scheut sich kaum noch jemand, seine intimsten Angelegenheiten lautstark in aller Öffentlichkeit am Handy zu verkünden oder weltweit im Internet zu veröffentlichen.Abgesehen vom Nutzen der Internetwerbung erfreut sich die Zur-Schau-Stellung aller privaten Details bis hin zu intimsten sexuellen Präverenzen unbedacht ohne über mögliche negative Folgen nachzudenken wachsender Beliebtheit, obwohl das geschäftlich meist kontraproduktiv ist.Es gibt sogar Handys für Kinder, die man unbemerkt zur Raumüberwachung nutzen kann, auch indem man es dem Kind zur "Kontaktpflege" zum geschiedenen Ex-Ehepartner mitgibt und dort unbemerkt per SMS aktiviert... um an Material für die Sorgerechts- und Unterhalts- Schlammschlacht zu kommen.Es ist ja so einfach geworden. In Zeiten der Webcam in jedem Handy und Laptop, Telfonsex usw. fallen zusehends alle Hemmungen und Schamgefühle.Es werden unbedacht Grenzen überschritten und somit Persönlichkeitsrechte verletzt. Ich muß bei meiner Arbeit immer wieder darauf hinweisen, wie wichtig für mich die Verschwiegenheit ist und habe für meinen Praxisraum ein dreifachverglastes Fenster nach draußen und eine schalldichte Tür nach innen. Der Wunsch nach Kontakt, Nähe, Zuneigung und Liebe sowie Zugehörigkeit zu einer Gruppe gehört zu den Grundbedürfnissen der Menschen und auch der meisten Tiere. Diese Wünsche werden normalerweise gerne erfüllt, wenn man sich nett und freundlich gibt und somit als sympatisch empfunden wird. Dazu genügt es meist schon, täglich mehrmals den Hund Gassi zu führen oder den Garten zu pflegen. Man kann über den Zaun mit den Nachbarn sprechen, lernt Menschen kennen, es können Freundschaften entstehen und ebenso Vertrauen.Sobald genügend Vertrauen vorhanden ist, werden sich die nahestehenden Menschen von selbst vertrauensvoll zuwenden und öffnen.Durch die Verarmung an Ausdrucksmöglichkeiten aufgrund der Kontaktarmut und Vereinsamung auch aufgrund von Fernsehen und Internet fehlt leider oft der Mut zum ersten Schritt.So kommt es zu Verlustangst und schließlich so erbärmlichen Methoden wie Kontrolle und Überwachung. Jeder Mensch hat die Wahl.Liebe Grüße,Volker Neu
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