Die Technisierung der Welt führt zu einem großen Ausmaß an Stress– und Lärmüberreizung. Visuelle Einflüsse stellen höchste Anforderung an die menschliche Informationsverarbeitung. Kinder und Jugendliche können diese Reizflut kaum verarbeiten. Es ist erwiesen, dass Überreizungen durch PC, Fernseher u. Gameboy dem Gehirn tagsüber keine Zeit lässt, sich auszuruhen. Auch nachts muss es das „zu viel“ noch weiter verarbeiten. Dadurch können Ein– u. Durchschlafstörungen entstehen. Das heißt, das Kind erholt sich nachts nicht richtig und ist tagsüber müde u. unkonzentriert., oder muss sich durch ständiges herumzappeln in Bewegung halten, damit der Körper nicht „schlapp macht“ Wir Erwachsene kenn das ja auch. Wenn man müde ist, aber unbedingt wach bleiben muss, bewegt man sich auch, um nicht einzuschlafen.
Ebenso sind übervolle Terminkalender der Kinder ein Krafträuber. Optimale Förderung der Kinder ist heute zwar ein „Muss“, aber leider kommt deshalb die Freispielzeit und die Ruhe oftmals viel zu kurz, wobei dies genauso wichtig ist wie schulische Leistung. Nur, wer sich niemals ausruhen darf , kann auch keine Höchstleistung bringen. Und wenn der „Nachtschlaf“ nichtmehr ausreicht, beginnt der Teufelskreis - die Kinder werden verhaltensauffällig und bekommen Lernprobleme.
Die Bedeutung von Entspannungstechniken auch für AD(H)S ist im besonderen Maße gegeben, Um solche Kinder u. Jugendliche fördern zu können, benötigen diese oft erstmals einen „Einstieg“ im Sinne v. Entspannungsrituale, um das zu lernende besser aufnehmen zu können.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass diese Problematiken nicht immer nur bei „überarbeiteten“ und überreizten Kindern auftreten. Auch Kinder, die ein Trauma verarbeiten müssen, können davon betroffen sein. Ein verlorener oder kranker Elternteil, ein Umzug in eine neue Stadt, oder ein Schulwechsel, Mobbing in der Schule,...u.s.w. all das beansprucht die Psyche der Kinder und belastet das seelische Wohl
Aber auch nichtauffällige und sehr ruhige Kinder müssen ihre innere Ruhe immer wieder finden, was in der heutigen schnelllebigen Zeit nicht immer einfach ist. Oft werden die ruhigen Kinder als unkompliziert und angenehm empfunden, weil sie einfach so „mitlaufen“. Dabei wird aber häufig vergessen, dass auch diese Kinder Probleme mit sich herumtragen können, nur, dass sie diese nicht nach außen tragen, Das heißt, sie „fressen“ es lieber in sich hinein, weil sie niemanden damit „auf die Nerven gehen“ wollen und leiden insgeheim.
Yoga, Meditation. Phantasiereisen oder progressive Muskelentspannung nach Jacobs können gute Hilfsmittel sein, um Kindern zu helfen, die innere Ruhe und Gelassenheit zu bekommen, die sie für den Alltag brauchen
Das Kind kann abschalten und seine Sorgen für einen Moment vergessen. Danach ist der Ärger über die verhauene Klassenarbeit oder der Streit mit der Freundin oder den Eltern ist auch nichtmehr so schlimm.
Im „Hier und Jetzt“ darf das Kind eine tolle Reise über Berge, Seen oder bunte Wiesen machen, lustige Yogafiguren lernen o. einfach auf seine Gefühle eingehen und verarbeiten, wodurch dies auch eine gute Alternative zur Traumaverarbeitung bietet. Es spürt die An– und Entspannung seiner Muskeln, den Rhythmus des Atems und ist fern aller belastenden Situationen.
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