Sind Produkte für Diabetiker wirklich sinnvoll?
Um es vorweg zu nehmen: NEIN!
Diabetiker-Produkte gibt es als Marmeladen, Kekse, Ketchup, Getränke, Fruchtjoghurts und weitere Süßigkeiten aller Art. Statt des industriell aus Zuckerrohr und Zuckerrüben hergestellten Haushaltszuckers enthalten sie oft Fruktose oder künstlich hergestellte Süßstoffe wie Cyclamat, Saccharin, Aspartam etc. Ob Süßstoffe gesundheitsschädlich sein können, kann nicht genau gesagt werden, da es zu wenige gesicherte Erkenntnisse durch Langzeitstudien gibt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sagt jedoch, dass es keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko gibt.
Fruktose, gemeinhin auch als Fruchtzucker bekannt, ist sehr süß und gibt den Diabetiker-Produkten einen guten Geschmack. Das kann zu einem erhöhten Konsum und einem Zuviel an Kalorien führen. Fruktose lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen als Rohr- oder Rübenzucker und führt direkt nach dem Essen zu einer geringeren Insulinausschüttung. Sie lässt aber den Harnsäurespiegel ansteigen, der bei Diabetikern ohnehin erhöht ist. Ein weiteres Problem ist, dass Diabetes nicht nur eine Erkrankung des Zuckerstoffwechsels ist, sondern auch Störungen des Protein- und Fettstoffwechsels zum Inhalt hat. Manche Diabetiker-Produkte enthalten ein hohes Maß an gesättigten Fetten und Transfettsäuren, die Herz- und Kreislauferkrankungen Vorschub leisten. Außerdem machen sie dick. Daher gilt für Diabetiker ebenso wie für Nichtbetroffene: Zurückhaltung bei der Aufnahme von Kalorien und insbesondere Fett. Für Diabetiker ist genau wie für alle anderen Menschen eine gesunde Ernährung wichtig.
Wie die Wissenschaft gezeigt hat, sind spezielle Produkte für Diabetiker nicht sinnvoll und helfen nur den Herstellern, weil sie teuer sind und rasche Gewinnsteigerungen möglich machen. Das haben auch unsere Politiker erkannt und bereits im vergangenen Jahr mit der „Sechzehnten Verordnung zur Änderung der Diätverordnung“ reagiert. Das bedeutet, dass Hersteller noch bis 2012 Diabetiker-Lebensmittel produzieren dürfen und erst nach Abverkauf dieser Produkte endgültig Schluss ist. Sie selbst können Einfluss nehmen, indem Sie diese nutzlosen Produkte nicht oder nicht mehr kaufen und auf eine gesunde Ernährung umstellen.
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