Eisenmangel - weit verbreitet, oft unterschätzt
Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen, Konzentrations-und Schlafstörungen - das sind nur einige der vielfältigen Symptome, die ein Eisenmangel hervorrufen kann
Dabei handelt es sich um die weltweit häufigste Mangelerkrankung. Eisen ist das wichtigste Schwermetall im menschlichen Körper und für viele chemische Reaktionen verantwortlich. Eine der Wesentlichsten ist der Sauerstofftransport aus den Lungen ins Gewebe. Liegt ein Mangel dieses essenziellen Elements vor, ist Blutarmut die unausweichliche Folge, was wiederum zu einer Störung der Blutneubildung führt. Da die Krankheitszeichen eher unspezifisch sind, wird die Ursache oft nicht oder erst spät erkannt.Frauen sind viermal so oft davon betroffen wie Männer, da sie durch die Menstruation regelmäßig Eisen aus dem Organismus verlieren. Während einige Frauen den Eisenmangel gar nicht bemerken, gibt es andere, die dadurch in ihrem täglichen Leben sehr beeinträchtigt sind.
Wann kommt es zum Eisenmangel?
Ein krankhafter Eisenmangel kann entstehen, wenn wir längerfristig mehr Eisen verlieren als wir aufnehmen. Die häufigsten Ursachen für einen Eisenmangel bei gesunden Menschen sind Blutverluste, zum Beispiel durch Operationen, Blutspenden, Unfälle, Geburt oder Menstruation.Verlieren wir auf längere Zeit mehr Eisen als normal, so steigert der Körper die Eisenaufnahme aus der Nahrung. Manchmal reicht dies jedoch nicht aus. Dann werden die Reserven in den Eisenspeichern angebrochen. Wird kein oder zu wenig Eisen nachgeliefert, leeren sich diese Speicher und es kommt zu einem Eisenmangel, der sich in den folgenden Symptome äußern kann:• Müdigkeit und Abgeschlagenheit • Konzentrationsmangel, Aufmerksamkeits¬- und Gedächtnisstörungen • geschwächtes Immunsystem • Blässe, eingerissene Mundwinkel, brüchige Haare und Nägel • verminderte Leistungs- und Lernfähigkeit, Kälteüberempfindlichkeit, Herzrasen, Luftnot • Depressionsähnliche Symptome, Restless-Legs-Syndrom (= Syndrom der unruhigen Beine), Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndr om (ADHS) • Blutarmut (Anämie)
Eine häufige und zugleich völlig unterschätzte Mangelerscheinung während der Schwangerschaft
In Mitteleuropa mangelt es nahezu jeder fünften Frau im gebärfähigem Alter an Eisen, einem wichtigen Spurenelement, das vor allem für die Blutbildung im Körper benötigt wird. Wenn nichts dagegen unternommen wird, kommt es über kurz oder lang zu einer Anämie (Blutarmut), die auf jeden Fall behandelt werden sollte. Schon aufgrund der monatlichen Regelblutung ist daher der Eisenbedarf beim weiblichen Geschlecht erhöht. Bei Schwangeren steigt dieser sogar um ca. das Doppelte an! Die WHO schätzt, daher, dass über 15 Prozent der Schwangeren und zehn Prozent der Frauen nach einer Geburt an einer Eisenmangelanämie leiden. „Das Blutvolumen beträgt bei Frauen normalerweise fünf Liter, während einer Schwangerschaft steigt es auf etwa sechs bis sechseinhalb Liter an. Dies ist notwendig, um die ausreichende Blutversorgung der wachsenden Gebärmutter zu gewährleisten“, erklärt Allgemeinmedizinerin Dr. Doris Gapp aus Wien. „Aber auch das Ungeborene benötigt bereits Eisen für den Aufbau der inneren Organe, was bedeutet, dass die werdende Mutter nicht nur sich selbst versorgen muss.“
Eisenkiller Sport
Sinkt der Eisengehalt in Blut, sinkt auch die Leistungsfähigkeit. Deshalb wird Eisenmangel vor allem bei sportlich aktiven Menschen diagnostiziert, denn im Vergleich zu Nichtsportlern gehen sie der Ursache einer ungewohnten Schwächephase eher auf den Grund. Sportler – insbesondere Ausdauersportler und hier Läufer – sind häufiger als andere von Eisenmangel betroffen: Sie haben einen erhöhten Eisenbedarf, denn über Schweiß und Urin verlieren sie regelmäßig Eisen und haben zudem einen erhöhten Zellumsatz im Darm, in der Haut und Muskulatur.
Eisen für Senioren
Senioren haben häufig nicht mehr so viel Appetit. Sie essen weniger und ernähren sich außerdem oft auch sehr einseitig. Dazu kommt, dass ihnen der Genuss von eisenreichen Fleischmahlzeiten verleidet werden kann, wenn das Gebiss schlecht sitzt. Sie bevorzugen dann häufig weiche Lebensmittel, die weniger gekaut werden müssen und leichter geschluckt werden können. Auch die im Alter vermehrt auftretenden Störungen im Magen-Darm-Trakt sowie die daraus resultierenden häufigeren chronischen Krankheiten wie Nierenschwäche, Herzschwäche oder Diabetes behindern die Eisenaufnahme. Im fortgeschrittenen Alter kann der Körper deshalb häufig nicht mehr ausreichend mit dem Spurenelement versorgt werden. Mögliche Folge: Es kann ein ausgeprägter Eisenmangel mit Konsequenzen für den Organismus und entsprechenden Symptomen entstehen.
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