Sommergewitter
Schwer tun sich Lungen, saugen Luft,
schwül-heißes Atmenmüssen,
dazu quillt schwang’rer Rosenduft
hervor unter Markisen.
Der Himmel wölkt sich wütend zu,
verschluckt der Sonne Strahlen,
verwirbelt sich, gibt keine Ruh,
krümmt sich wie unter Qualen.
Ein Sturm hebt an und macht sich laut
zu schaffen in den Gassen,
windet um Ecken sich und „klaut“
Hüte und Plastiktassen.
Die ersten Schirme dreht es um,
aus Wolken prasselt Regen.
Passanten eilen schnell und stumm
dem nächsten Dach entgegen.
Leuchtendes Gelb mischt sich ins Grau,
Schwefelschwaden treiben,
am Himmel spielt die „Lichterschau“,
Funken sich lautstark reiben.
Der Donner bahnt sich seinen Weg,
grollt über Stadt und Flur.
Blitze zucken grell und schräg,
Spektakel der Natur.
Sturmwind fegt Unrat vor sich her,
drischt ihn an nasse Wände,
ein Fahrradfahrer kämpft sich schwer
und triefend durchs Gelände.
Frau Spatz nimmt froh ein frisches Bad
in einer Regenpfütze,
drei Tauben trinken schnell sich satt
nach großer Tageshitze.
Die Luft wird kühl und langsam klar,
Wolken verzieh’n sich weise,
das Donner-Blitz-Gewitterpaar
grüßt aus der Fern’ schon leise.
© Schlossfee - Helga Boban
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