Sommerlaunen
Sommer, was schenkst du uns für Launen!
Steckst voller Farben, Blütenpracht.
Es wehen trocken-heiße Lüfte
am hellen Tag, lau in der Nacht.
Schon morgens spielen Violinen,
die Grillen üben ihr Konzert.
Rosen verströmen sich beim Blühen,
der Bienen Schwarm summt wohlgenährt.
Ein Löwenzahn drückt durch den Asphalt,
die Mittagsglut senkt sich herab.
Schattenbänke sind willkommen,
Brünnlein spenden kühlend Lab.
Kinderhorden ziehn zum Strandbad,
verzücktes Jauchzen klingt vom See.
Wer frei hat fühlt sich bester Laune,
schlendert vergnügt ins Eiscafé.
Jetzt flirrt die Luft, sie gaukelt Bilder,
schon müder wird der Menschen Schritt.
Ganz unbemerkt nascht eine Fliege
gierig vom süßen Tortenschnitt.
Noch träge von den Hitzestunden,
schnarcht laut ein Dackel unterm Baum.
Sein Herrchen trinkt aus kühlem Humpen,
tunkt seinen Schnurrbart in den Schaum.
Aus der stets offnen Kneipentüre
klingt mancher Sommerhit heraus.
Ein altes Pärchen trägt zwei Stühle
für einen Abendplausch vors Haus.
Das junge Volk mit nackten Beinen,
genießt die Wärme dieser Nacht,
die sich so langsam und allmählich
über der Stadt hat breit gemacht.
Schlafzimmerfenster sind geöffnet,
es flüchten Laute durch die Nacht.
Manche sind „heiß“, klingen gar lüstern,
weil Sommer einfach „Laune“ macht.
© Schlossfee - Helga Boban
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