Der Euro soll gerettet werden, koste es, was es wolle. So lautet jedenfalls die Vorgabe aus Brüssel und den meisten Hauptstädten der Euro-Länder. Die Rechnung zahlen wir, die Steuerzahler, die kleinen Leute und der Mittelstand.
Die versuchten Rettungsaktionen verschlingen nicht nur astronomische Geldsummen; ebenso schlimm ist die verlorene Glaubwürdigkeit der Politiker, weil Verträge und Zusagen gebrochen werden.
Die Politiker in Deutschland haben die D-Mark ohne Not auf dem europäischen Altar geopfert. Die deutschen Freunde in Europa haben gewusst, was ihnen das einbrachte: Die Finanzierung der hohen Defizite. Bis zum Jahre 2013 -also in knapp 2 Jahren- brauchen die Euro-Staaten insgesamt 1,5 Billionen Euro, um auslaufende Kredite abzulösen und die vorhandenen Haushaltslöcher zu stopfen. Man fragt sich heute, wo sollen die Anleger herkommen? Die “Staatslenker” wissen es schon, neue Überlegungen zur Lösung müssen her. Nun wird angedacht, die 2, 6 Billionen Euro Verschuldungen in den zuständigen Ländern -nach kosmetischem Schnitt bis zu den zulässigen 60% vom Bruttoinlandsprodukt - als SONDERFONDS eines Zins- und Tilgungsplanes über 20 Jahre auszuweisen.
Deutschland müsste eine halbe Billion Euro als ALTLAST ausweisen und tilgen.
Immer neues Geld von den Notenbanken allein rettet die Wirtschaft nicht, erhöht aber die Inflationsrisiken: Geldentwertung und Preisanstieg. Insider kennen mittlerweile die Erwartungen der EZB und von den vielen Euro-Staaten, dass sie von einer Inflationsrate bis zu 10% ausgehen und auch tolerieren würden. Längst diskutieren auch Fachleute, Bankmanager und Vorstände großer Unternehmen über den Zusammenbruch des Euro.
Deutschland hat kein Einnahmeproblem, sondern ein monströses Ausgabenproblem. Wir leben grandios über unsere Verhältnisse, seit vielen Jahrzehnten gibt unser Staat mehr aus als er einnimmt. Zusammen mit den versteckten Schulden gehört unser Land zu den Spitzenreitern der Schuldenmacher in Europa. Wenn man von einer zulässigen Verschuldung von 60% des Bruttoinlandsprodukt ausgeht, hat Deutschland über 540 Milliarden Euro unzulässige Schulden! Die Jungpolitiker haben es bei den Alten gelernt, dass man ein Problem nicht strukturell löst, sondern immer mit neuen Steuermitteln beglückt, um den Wähler bei Laune zu halten. Beispiele sind der Öffentliche Dienst und die Gesetzlichen Krankenkassen. Im unvorstellbaren Ausmaß haben sich an diesen beiden Beispielen Personal, Organisationen und Regelwerk entwickelt. Hier gibt es grenzenloses Einsparpotential. Auch der Politikbereich ist davon nicht ausgenommen. Der in den Talkshows und Fernsehveranstaltungen gegenwärtig in den “Himmel gehobene” Altbundeskanzler Helmut Schmidt hat in seiner kurzen Amtszeit die Staatsverschuldung vervierfacht und unterstützt heute seine Partei, für die Schuldenhaftung der Euro-Staaten einzustehen. Die EU-Kommission wartet geduldig auf den Regierungswechsel im Jahre 2013 in Deutschland.
Der Bürger fragt sich, wie ist das alles zu ändern. Die eindeutige Antwort muss leider lauten: Diese katastrophale Situation ist auch für Deutschland nicht mehr mit Rettungsaktionen lösbar. Von den Parteien ist zu fordern: Sagt uns Bürgern endlich die ganze Wahrheit.
Günter Steffen
27809 Lemwerder
www.guenter-steffen.de
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