Von Beruf Schleckermaul - da ist echt was dran. Denn wenn man von Berufs wegen alles in allem ca. 4 Jahre in der Küche stand; manchmal sind wir auch gerannt - in Hagen in Westfalen übrigens - dann wird man entweder Küchenchef oder Wirt: Wer nichts wird, wird... oder man wird Feinschmecker! Jawoll.Und schon bin ich mitten in (m)einer Vorstellung: Ich hab' nämlich unter anderem tatsächlich Koch gelernt - musste vorher noch ein Jahr Kellner lernen - war damals so eine Art Vorstufe des numerus clausus... Machen die hier heute in Zürich mit Ärzten... Aber das ist ein anderes Thema. Habe dann nach der Lehre noch ein Jahr als Jungkoch angehängt - Wartezeit für die Aufnahme zur Hotelfachschule - und endgültig gelernt, dass zwischen profanem Essen und Feinschmecker ein doch erheblicher Unterschied besteht. Die Story «Gourmand vs Gourmet » lässt grüssen. Als damals Stadtbester - nicht zuletzt dank eines sensationellen Lehrmeisters, der mich förderte - bekam ich die Chance in Düsseldorf an der Landesmeisterschaft der Köche (René Lacroix Preis) teilzunehmen. Gegen (über-) starke Stadtmeister aus NRW wie z.B. Köln, Düsseldorf, Bonn, Bad Godesberg, Bielefeld, Dortmund, Essen, Münster usw. - Tja, für den Pokal hat's nicht gereicht, aber immerhin zum Platz 2 - für mich seinerzeit ein Meilenstein in der noch jungen Karriere.Der Rest ist schnell erzählt: Habe später Feinschmecker professionell verwöhnt als Gastgeber; u.a. als Hotelier in Zermatt, St. Moritz, Südfrankreich, Kreta, Costa Dorada, Südtürkei, Toscana und Jamaica. Alles andere: siehe Profil rechts.Und weil ich ein Schleckermaul bin, war ich vor diesen Zeilen noch schnell bei Enzo (Ristorante Concordia) in Winterthur: Es gab hausgemachte Ravioli mit Steinpilz-/Trüffel-Füllung an einer mega raffinierten Rahmsauche (Rahm: Sahne), nachher ein US-Rindsfilet (Center Cut) medium, nature vom Grill mit legumi della stagione und nachher zum Abgewöhnen ein Schoggichüechli (Schokoladenkuchen) mit heisser Füllung auf der Qualitätsstufe des Restaurants Pacific Time in Miami, Lincoln Road (one of the top US-Restaurants). Hab ihm das gesagt, war ehrlich gemeint und Enzo revanchierte sich prompt mit einem 37 (siebenunddreissig) Jahre alten Muscatella della I don't now, Regione die non lo so dove...Sollten dies Zeilen irgendwie euphorisch rübergekommen sein: Zum Essen gab's natürlich einen Barolo bestiale... Mamma mia. Dann den unvermeindlichen Grappa (Sassicaia) und ein Ristretto. Fehlte eigentlich nur noch eine Montecristo Edition Limitata 2003. - Sollte jemandem das Wasser im Munde zusammengelaufen sein: war nicht ganz unbeabsichtigt... scusate
Solltet ihr mich eines Tages mal in einem Feinschmeckerlokal antreffen, dann ist das kein Zufall. Ich liebe es...
Ansgar
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